TIR bedauert die Ablehnung der Massentierhaltungsinitiative
Die Initiative gegen Massentierhaltung wurde abgelehnt. Über 60 Prozent der Stimmbeteiligten sprachen sich gegen ein Ende der industriellen Tierhaltung aus. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) bedauert das Ergebnis und wird sich weiterhin dafür stark machen, dass die Würde von Tieren in der Landwirtschaft respektiert wird.
27.09.2022
Sie forderte etwa mehr Platz pro Tier, kleinere Gruppengrössen und weniger Tiere pro Hektar Weidefläche. Nun dürfen weiterhin bis zu 27‘000 Hühner oder 1500 Schweine in einer Halle gehalten werden, was den verfassungs- und tierschutzrechtlich garantierten Schutz des Individuums unmöglich macht. Weiter wären bei Annahme Beschäftigungsmöglichkeiten, Einstreu für alle Tiere und eine artgerechte Fütterung vorgeschrieben worden. Heute leben viele Tiere in der Landwirtschaft eng zusammengepfercht auf kahlen Betonböden und haben kaum Beschäftigungsmöglichkeiten, was sich bei Schweinen unter anderem durch Schwanzbeissen und Kannibalismus äussert.
Trotzdem hat sich ein beachtlicher Teil der Bevölkerung - nämlich 37.1 % der Stimmbeteiligten, das sind 1'062'674 Menschen - für ein Ende der Massentierhaltung ausgesprochen und damit ein deutliches Zeichen gegen die systematische Missachtung der Tierwürde im Rahmen der Lebensmittelproduktion gesetzt. Die TIR wird sich weiterhin dafür stark machen, dass die Würde von Tieren in der Landwirtschaft tatsächlich respektiert und die Massentierhaltung abgeschafft wird.