Conny-Land: Tierarzt verurteilt
Nachdem im November 2011 zwei Delfine im Conny-Land verstorben waren, ist nun ein Tierarzt, der im Freizeitpark beratend und unterstützend tätig ist, wegen mehrfacher fahrlässiger Tierquälerei verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft sah es als erwiesen an, dass der Tod der Tiere auf eine Fehlmedikation zurückzuführen sei.
05.07.2013
Die Untersuchung der Strafverfolgungsbehörden hat ergeben, dass die beiden Tümmler Shadow und Chelmers 2011 an einer Hirnschädigung gestorben waren, und damit das Resultat eines Gutachtens des Instituts für Veterinärpathologie der Universität Zürich vom Januar 2012 (siehe Newsmeldung vom 24.1.2012) bestätigt. Ursache der Hirnschädigung war eine zu hohe Dosierung eines Antibiotikums, das auf Empfehlung eines im Ausland wohnhaften Tierarztes, der für das Conny-Land unterstützend und beratend tätig ist, verabreicht wurde. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Thurgau hat den Tierarzt nun wegen mehrfacher fahrlässiger Tierquälerei zu einer Busse von 4000 Franken verurteilt.
Der Tod der beiden Delfine hatte eine kontroverse Debatte um die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft ausgelöst, die zu einem parlamentarischen Vorstoss für ein Importverbot für Delfine führte.
Im Rahmen der politischen Auseinandersetzung wies die TIR in einem
Gutachten zu Händen des Parlaments die Rechtmässigkeit eines
Einfuhrverbots nach und zeigte auf, dass ein solches aus Tierschutzsicht
sogar dringend geboten sei, da Delfine in Gefangenschaft unmöglich
artgerecht gehalten werden können (siehe Newsmeldung vom 23.5.2012).
Das
Parlament folgte schliesslich der Argumentation der TIR und sprach sich
für den Vorstoss aus (siehe Newsmeldung vom 29.5.2012). Am 1. Januar
2013 ist das Importverbot in Kraft getreten. Als Konsequenz daraus wird
das Delfinarium des Conny-Land vermutlich im Winter dieses Jahres
schliessen. Für die drei noch verbliebenen Delfine wird ein neuer Platz
gesucht.