TIR unterstützt Stellungnahmen von fair-fish zu den WWF-Richtlinien über die Fischzucht
Unter der Federführung des WWF International wurden in den letzten Jahren Richtlinien für die Zucht diverser Fischarten entwickelt. 2011 sind dem WWF-Label ASC (Aquaculture Stewardship Council) bereits entsprechende Richtlinien zum Pangasius und zur Gattung der Tilapia übergeben worden. Zwei weitere Vorgaben für die Zucht von Regebogenforellen und Lachsen befinden sich in Bearbeitung. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) unterstützt die von fair-fish Schweiz (www.fair-fish.ch) in diesem Zusammenhang ausgearbeiteten Stellungnahmen.
17.06.2011
Der Konsum von Regenbogenforellen und von Lachsen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Um die enorme Nachfrage zu befriedigen, werden die Tiere in grossen Mengen und mit Methoden gezüchtet, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Tiere schwer belasten. Der WWF International beschäftigt sich zurzeit in Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppierungen mit der Ausarbeitung von Richtlinien zur Zucht diverser Fischarten. Zu diesem Zweck wurde der "Freshwater Trout Aquaculture Dialogue" und der "Salomon Aquaculture Dialogue" zur Einbringung von Umwelt- und Tierschutzaspekten geschaffen.
fair-fish Schweiz hat zu beiden Richtlinien ausführliche Stellungnahmen verfasst. Dabei richtet sich das Augenmerk schwerpunktmässig auf den Aspekt des Wohls der Fische. Die Richtlinie beachtet den Tierschutzaspekt auch in ihrem zweiten Entwurf noch immer zu wenig. fair-fish fordert daher insbesondere die Einführung tierschutzrechtlicher Standards bei der Vergabe von Labels an Fischzuchtunternehmen und verlangt den Beizug eines Fisch-Ethologie-Experten. "Tierschutz" darf dabei nicht mit "Tiergesundheit" gleichgesetzt werden, sondern beinhaltet wesentlich mehr als "nur" die Gesundheit der Tiere.
Das Wohlergehen der Fische verlangt beispielsweise auch, dass
übermässige Belastungen der Tiere durch Stress, Transporte oder
Temperaturwechsel vermieden werden. Ausserdem kritisiert fair-fish das
fehlende Engagement der Interessengruppen an einer tatsächlichen
Reduktion von Wildfängen.
Die TIR befürwortet die Forderungen von fair-fish und hat in eigenem Namen zwei gleich lautende Stellungnahmen eingereicht.