Erneute Zunahme von Tierversuchen in der Schweiz
Bereits zum dritten Mal in Folge wurden 2004 in der Schweiz mehr Versuchstiere verbraucht als im Vorjahr. Beträchtlich angestiegen ist ausserdem auch der Anteil schwer belastender Experimente mit Schweregrad 3. Die Stiftung für das Tier im Recht zeigt sich über den entsprechenden Trend sehr beunruhigt.
29.06.2005
Die gestern vom Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) veröffentlichte schweizerische Tierversuchsstatistik für das Jahr 2004 zeigt Unerfreuliches. Nachdem in den achtziger und neunziger Jahren eine kontinuierliche Abnahme von Tierversuchen verzeichnet werden konnte, nehmen entsprechende Vorhaben seit einigen Jahren wieder zu. Während im Jahre 2000 gesamtschweizerisch rund 423'000 Versuchstiere eingesetzt wurden, waren es 2004 mit 492'456 fast eine halbe Million (3,6 Prozent mehr als 2003). Mehr Tiere wurden namentlich in der Toxikologie (+ 15 Prozent) und Grundlagenforschung (+ 5 Prozent) verwendet.
An Hochschulen und Spitälern beträgt die Zunahme gesamthaft beinahe 10
Prozent.
Noch alarmierender zeigt sich die Situation bei schwer belastenden Versuchen (Schweregrad 3), bei denen im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von über 25 Prozent auf über 22'000 Tiere verzeichnet wurde.
Die Stiftung für das Tier im Recht zeigt sich sehr beunruhigt über den erneuten Anstieg der Schweizer Tierversuchszahlen. Insbesondere die Zunahme bei schwer belastenden Experimenten (SG 3) zeigt auf, dass der während Jahren erkennbare erfreuliche Trend weg vom Tierversuch einstweilen vorbei ist.